Kurzreview: Amid Evil – The Black Labyrinth

Screenshot: Architektur mit Monolithen in Amid Evil: The Black Labyrinth

Nachdem ich das Grundspiel als modernes Hexen sehr mochte, war ich auf den DLC zu Amid Evil sehr gespannt. Zwar erschien er Anfang August etwas ungeschickt, mittlerweile habe ich ihn nachgeholt.

The Black Labyrinth ist eine Erweiterung im ganz klassischen Sinne: eine neue Episode mit zehn Levels, neue Gegner und zwei neue Waffen sind enthalten. Ansonsten ist alles wie gewohnt: Amid Evil ist ein Shooter der alten Schule, mehr als Gegner umnieten, Schlüssel suchen und das Ende des Levels erreichen darf man nicht erwarten.

Wie schon das Hauptspiel besticht der DLC vor allem mit seiner Levelarchitekur: Weite Hallen, mächtige Säulen und viele verschlungene Formen, die nicht zufällig an die Gigantomanie aus den Werken von Lovecraft erinnern dürften, bilden die mystisch angehauchten Schauplätze für die vielen Gefechte. Der DLC fungiert als Prequel zum Hauptspiel, das Ziel des Protagonisten ist die mächtige Axt zu finden, welche er im Hauptspiel schwingt. Entsprechend bin ich zu Anfang nur mit seinen Fäusten unterwegs, immerhin von Metall umhüllt. Sie werden auch für spezielle Schalter benötigt, Drücken reicht da offenkundig nicht, man muss sie buchstäblich einschlagen. Was mit einen kernigen, metallischen Sound quittiert wird. Eine Art Beserker-Power-Up wie aus Doom ist auch dabei, aber sehr selten. Als Superwaffe dient eine magische Sense, die Gegner buchstäblich teilt – alles auf dem Bildschirm erledigt sie nur im aufgelandenen Modus. Nach Abschluss des DLCs können auf Wunsch die Waffen auch ins Hauptspiel übertragen werden, wo sie die Axt und die Superwaffe ersetzten. So sehr ich das Hauptspiel mochte, das war für mich keine Motivation, nochmal anzufangen. Ich habe es ja bereits zweimal durchgespielt.

Screenshot: Die Level-Architektur in Amid Evil ist durchzogen von weiten Hallen, mächtigen Säulen und anderen, mysteriösen Formen
Die Level-Architektur in Amid Evil ist durchzogen von weiten Hallen, mächtigen Säulen und anderen, mysteriösen Formen

Raytracing ist auch wieder optional am Start, weil die technische Grundlage die selbe ist und entsprechend alle grafischen Features und Optionen verfügbar sind. Aus Zeit- und Performancegründen habe ich aber ohne gespielt. So gut DLSS mittlerweile funktioniert, an der ein oder andere Stelle hat es mit dem sehr eigenen Stil von Amid Evil seine Probleme. Und die Performance ist trotzdem ein wenig besser, zumal ich DLSS trotzdem dazu schalten kann. Mein Rechner ist nicht mehr der jüngste, und gerade bei so rechenintensiven Technologien merke ich das immer stärker.

Gefühlt hat der Schwierigkeitsgrad ein gutes Stück gegenüber dem Hauptspiel angezogen. Vor allem ging mir die magische Munition schnell aus, oder ich war zumindest häufig kurz davor. Vielleicht halten die Gegner auch mehr aus. Wirklich genervt haben mich die häufig fies sehr weit oben und verdeckt platzierten Bogenschützen, deren Pfeile beim Einschlag auch noch Flächenschaden verursachen. Ein weiterer, nerviger Neuzugang sind die Gegner, sie sich hinter ihren großen Schilden verstecken, das Angriffe auch noch reflektiert. Da es keinen Granatwerfer oder ähnliches gibt, womit ich um Ecken schießen kann, musste der RaketenPlanetenwerfer herhalten, mit dem ich versucht habe, hinter die Gegner zu schießen. Da sie aber relativ selten auftauchen, habe ich einige Male auch einfach zur Super-Sense gegriffen.
Es gibt auch wieder Sprungpassagen, die ähnlich wie im Hauptspiel unter der etwas merkwürdigen Physik (der Spielercharakter hat quasi kein Gewicht, zumindest fühlt es sich nicht so an) leiden. Zudem sind sie gefühlt kniffliger, vor allem was die Timings angeht, da ich öfters erstmal einen Schalter drücken musste, damit sich Teile in Bewegung setzten. Aber das nur eine gewisse Zeit, bevor sie sich wieder zurück setzten.

Screenshot: Im Kampf mit Gegnern
Auch mit dem DLC ist Amid Evil ein Boomer-Shooter, Kämpfe gegen die Gegner nehmen einen Großteil des Spiels ein

Insgesamt mochte ich The Black Labyrinth, es ist eine gelungene Erweiterung für Amid Evil. Zwar bringt sie nur wenig neues, sondern mehr vom selben, aber das ist immer noch sehr gut. Es ist eben eine eher klassische Erweiterung. Das bezieht sich auch auf den Schwierigkeitsgrad, der gegenüber dem Hauptspiel merklich anzieht. Es richtet sich ganz an erfahrene Spieler, Neulinge sollten erstmal das Hauptspiel spielen.